Suchtprävention in der Schule
Suchtprävention in der Schule ist auf vielfältige Weise mit den Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen verbunden.
Schule unterstützt Kinder und Jugendliche, sich in ihrem Körper wohl zu fühlen und wichtige Fähigkeiten für das Leben zu entwickeln.
Dabei ist es wichtig, eine altersgerechte Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und den eigenen Bedürfnissen anzuregen. Es gilt: Je früher die Suchtprävention für alle Schülerinnen und Schüler beginnt, desto wirksamer ist sie.
Zusammen mit den Eltern kann die Schule Kindern und Jugendlichen dabei helfen, sich individuell weiterzuentwickeln, sowohl körperlich als auch emotional gesund zu sein und soziale Fähigkeiten zu erlernen. Dies trägt dazu bei, Problemen vorzubeugen und die Gesundheit zu fördern.
Unterstützung durch das ZSL
Wenn Sie in Ihrer Schule suchtpräventive Maßnahmen einführen oder verbessern möchten, können Sie Unterstützung von Ihrer Regionalstelle des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) erhalten.
Besonders in der Schule ist es wichtig, ein Netzwerk aufzubauen, da der Lebensraum der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt werden muss. Eine verstärkte Zusammenarbeit mit kommunalen Akteuren hilft, schulische Suchtprävention zu verbessern.
Das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) hat Materialien und Angebote zum aktuellen Thema der Cannabislegalisierung und möglicher Auswirkungen auf die Schule aufbereitet.
Die Präventionsbeauftragten des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) bieten Unterstützung im Bereich der Suchtprävention:
- Gesprächsführung,
- variable Online-Impulse,
- Beratung und Begleitung bei der Implementierung des Themas Suchtprävention in ein bestehendes Sozialcurriculum,
- Fortbildungen zur Erstellung eines Stufenplanes,
- thematische Elternabende,
- Vermittlung von Kontakten zu weiteren Experten der Suchtprävention, wie Suchtberatungsstellen, Polizei, kommunale Suchtbeauftragte.
Gemeinsam können spezielle schulische Konzepte zur Suchtprävention erarbeitet werden. Auch eine Unterstützung bei der Auswahl spezifischer Programme der Suchtprävention ist möglich.
An jeder ZSL-Regionalstelle stehen Ihnen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zu allen Themen der Prävention zur Verfügung.
Sucht hat viele Facetten und unterschiedlichste Entstehungsbedingungen.
Definition von Sucht
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierte 1964 Sucht als „Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung, hervorgerufen durch den wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Droge“.
Der Entstehungsprozess ist komplex. Risikofaktoren begünstigen die Entstehung als auch die Dauer von Sucht.
Schutzfaktoren unterstützen dabei, Sucht gar nicht erst entstehen zu lassen. Bei bereits bestehendem Risikokonsum können sie Möglichkeiten des Auswegs aufzeigen.
Suchtpräventives Handeln in der Schule
Ziel suchtpräventiven Handelns in der Schule ist es,
- den Einstieg in den Konsum legaler oder illegaler Substanzen zu vermeiden und/oder zu verzögern,
- riskantes Konsumverhalten frühzeitig zu erkennen,
- die Entwicklung personaler und sozialer Kompetenzen zu fördern und damit Schutzfaktoren zu stärken.
Präventionsarten
- Neben der Vermittlung von Wissen steht die Persönlichkeitsbildung und Erziehung hin zu einem gesunden, positiven und resilienten Lebensstil im Mittelpunkt. Diese Grundprävention richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler. Sie durchzieht den gesamten Schulalltag.
- Die selektive Prävention richtet sich an Personen mit spezifischen Risikomerkmalen. Die Stärkung der Schutzfaktoren steht hier im Mittelpunkt.
- Die indizierte Prävention ist bereits eine Art Intervention und sollte nur von geschulten Fachkräften übernommen werden. Sie richtet sich an Einzelpersonen mit manifestiertem Risikokonsum.
Einige Substanzen, die im Alltag konsumiert werden, dienen als Genussmittel und können anregend oder entspannend wirken.
Wenn diese Substanzen jedoch dazu führen, dass man psychisch oder körperlich abhängig von ihnen wird und einen starken Wunsch verspürt, sie zu konsumieren, bezeichnet man sie als Suchtmittel.
Es gibt zwei Arten von Sucht: die stoffgebundene und die stoffungebundene Sucht.
- Stoffgebundene Sucht bezieht sich auf Abhängigkeiten von Substanzen wie Alkohol, Medikamenten, Nikotin oder illegalen Drogen.
- Stoffungebundene Sucht bezieht sich auf Verhaltensweisen wie Glücksspiel, Medienabhängigkeit, Kaufsucht oder Arbeitssucht.
Alle Formen der Sucht beeinflussen das Belohnungssystem im Gehirn und können positive Gefühle auslösen.
Das ZSL unterstützt den jährlichen Nichtraucherwettbewerb „Be Smart, Don´t Start“, an dem bis zu 1.000 Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg teilnehmen.