Lehrkräfte haben eine bedeutende Rolle in der Präventionsarbeit an Schulen. Es ist entscheidend, Schulen in diesem Bereich zu stärken. Denn Prävention ist eng mit dem schulischen Erfolg verbunden. Prävention sollte daher als wichtiger Bestandteil in jeder Schule verankert sein, um Schülerinnen und Schüler ganzheitlich zu stärken und ihre Kompetenzen zu fördern.
Präventionsrahmenkonzept stark.stärker.WIR.
Das Präventionsrahmenkonzept stark.stärker.WIR. bietet eine wertvolle Unterstützung, indem es den Schulen sowohl personelle Unterstützung als auch geeignete Werkzeuge für die individuellen Bedarfe der Schule zur Verfügung stellt. Die Präventionsarbeit in Schulen wird professionalisiert und trägt dazu bei, die Schulkultur und das Schulklima nachhaltig zu verbessern. Somit entsteht ein Mehrwert für die gesamte Schulgemeinschaft.
Zielsetzung
stark.stärker.WIR. setzt sich folgende Ziele:
- Schule ist ein Raum, in dem die Würde und die Gesundheit jedes Einzelnen geachtet werden.
- Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte fühlen sich sicher und verfügen über die Fähigkeit, Konflikte zu lösen.
- Schülerinnen und Schüler entwickeln Voraussetzungen, um das eigene Leben aktiv zu gestalten.
- Schülerinnen und Schüler sind in ihrer Persönlichkeit und Selbstwirksamkeit gestärkt.
- Präventionsarbeit an Schulen erfolgt nachhaltig, zielgerichtet und systematisch.
Handreichung
Eine Handreichung des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg mit Best-Practice-Beispielen von stark.stärker.WIR. (PDF-Datei) unterstützt Schulen bei der Umsetzung des Präventionskonzeptes.
Informationen zum Präventionsrahmenkonzept stark.stärker.WIR.
Präventionsbeauftragte begleiten Schulen bei der Umsetzung des Präventionskonzeptes „stark.stärker.WIR.“, indem sie unter anderem
- bei der Weiterentwicklung eines Präventionskonzepts an einer Schule beraten und begleiten,
- Präventionsinitiativen innerhalb der Schule zusammenführen,
- bei der Erstellung eines Sozialcurriculums beraten,
- eine Schule bei der Vernetzungsarbeit unterstützen,
- Fortbildungen für Lehrkräfte im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung durchführen,
- bei der Gestaltung und Durchführung von Pädagogischen Tagen und thematischen Elternabenden mitwirken,
- bei der Zertifizierung als „stark.stärker.WIR.“-Schule helfen,
- bei der Umsetzung der Leitperspektive „Prävention und Gesundheitsförderung“ unterstützen.
Wenden Sie sich bei Interesse bitte an die Ansprechpersonen der entsprechenden Regionalstelle des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL).
Studien belegen, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen Lebens- und Lernbedingungen, Gesundheit und Bildungserfolg besteht.
Sie zeigen auch, dass Prävention und Gesundheitsförderung insbesondere dann nachhaltig wirken, wenn sie bei den konkreten Lebenswelten der Menschen ansetzen.
Daher gehören Prävention und Gesundheitsförderung als selbstverständliche Elemente pädagogischen Wirkens und
des gesamten Miteinanders in jede Schule.
Die Verwaltungsvorschrift „Prävention und Gesundheitsförderung in der Schule“ (PDF-Datei) vom 10. Dezember 2014 hebt die wichtige Bedeutung einer Lehrkraft in diesem Zusammenhang besonders hervor.
Prävention und Gesundheitsförderung zielen auf die Förderung von Lebenskompetenzen und auf die Stärkung von persönlichen Schutzfaktoren von Schülerinnen und Schülern im Sinne der Lebenskompetenzen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ab.
Gesundheitsförderung
- Gesundheit ist ein Zustand eines umfassenden physischen, psychischen und sozialen Wohlbefindens. Dieser ist gegeben, wenn die Person in allen Bereichen ihrer Entwicklung im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen ist.
- Gesundheitsförderung ist ein Prozess. Menschen werden befähigt, mehr Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu erlangen und sie zu verbessern, indem sie verschiedene gesundheitliche Faktoren beeinflussen.
Prävention
- Schulische Prävention: Durch schulische Prävention sollen ungünstige Entwicklungsprozesse frühzeitig erkannt und so beeinflusst werden, dass die Entwicklung von Kompetenzen optimal gestaltet wird. Die Prävention für Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg fokussiert die psycho-soziale Ebene.
- Verhaltensprävention ist gekennzeichnet durch das Verhalten jedes Einzelnen in Handlungsprozessen, die geübt und trainiert werden. Verhältnisprävention bezieht sich auf Strukturen und die Gestaltung der Arbeits-, Lern- und Lebensbedingungen.
Fazit
Prävention und Gesundheitsförderung können als die beiden grundlegenden Strategien zur Verbesserung und Erhaltung der Gesundheit verstanden werden.
- Eine Verwaltungsvorschrift „Prävention und Gesundheitsförderung in der Schule“ vom 10. Dezember 2014 verankert die Zielsetzung und Umsetzung von Prävention und Gesundheitsförderung an den Schulen und macht diese damit zu einem zentralen Schwerpunkt pädagogischen Wirkens.
- Das landeseigene Präventionsrahmenkonzept stark.stärker.WIR. schafft dazu die Rahmenbedingungen und Strukturen, damit Präventionsarbeit auf der Grundlage aktueller Präventions- und Gesundheitsforschung gelingen kann.
- Die im Bildungsplan verankerte Leitperspektive Prävention und Gesundheitsförderung schafft Möglichkeiten, präventive Inhalte in den Unterricht zu implementieren.
- Der Referenzrahmen Schulqualität Baden-Württemberg bietet eine hilfreiche Orientierung, um Prävention in den Schulentwicklungsprozess zu integrieren.
Eine gute, gesunde Schule verfügt über präventive gesundheits- und lernförderliche Rahmenbedingungen.
Diese Rahmenbedingungen unterstützen Schülerinnen und Schüler, ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln, und fördern ihre Lebenskompetenzen.
Die gute, gesunde Schule ist Teil eines Schulentwicklungsprozesses und leistet einen Beitrag, um den Bildungs- und Erziehungsauftrag von Schule erfolgreich umzusetzen. Sie orientiert sich am Referenzrahmen Schulqualität Baden-Württemberg.
Schulische Präventionsarbeit
- zielt in erster Linie auf die Entwicklung personaler und sozialer Kompetenzen sowie auf eine positive Grundhaltung zum Leben (Förderung von Resilienz);
- umfasst die Bereiche Gewalt- und Suchtprävention sowie Gesundheitsförderung;
- muss gleichzeitig auf den drei sozialen Ebenen verankert sein:
schulische Ebene, Klassenebene, individuelle Ebene; - bezieht alle am Schulleben beteiligten Personengruppen ein: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern;
- ist mit der Präventionsarbeit anderer Institutionen vernetzt;
- ist ein Teil der Schulentwicklung.
Über LFB-Online finden Sie alle aktuellen Angebote zu den Präventionsthemen.