Das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) begleitet durch gezielte Fortbildungs- und Unterstützungsmaßnahmen die Fachschaften und Lehrkräfte der Realschulen in Baden-Württemberg.
Am ZSL ist das Referat 32 – Aus- und Fortbildung Sekundarstufe I (RS, HWRS, GMS), Fachlehrkräfte für musisch technische Fächer – verantwortlich für die Entwicklung und Anwendung landesweiter Konzeptionen und Maßnahmen für die Aus- und Fortbildung der Fächer der Realschulen.
Bei der Entwicklung passgenauer Fortbildungen liegt der Fokus
- auf der Weiterentwicklung der Schul- und Unterrichtsqualität sowie
- auf der Stärkung des Fachunterrichts.
Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Fortbildungsmaßnahmen und Projekte der Realschule:
Bildung in der digitalen Welt in der Realschule – Schwerpunkt-Realschul-Trios
Die Realschulen werden systematisch und wissenschaftlich fundiert bei ihrer Arbeit mit digitalen Medien und dem vernetzten Lernen im digitalen Zeitalter begleitet und unterstützt. Hierzu werden ab dem Schuljahr 2020/2021 regionale Netzwerke – Schwerpunkt-Realschul-Trios – eingerichtet.
Ziel ist es, die Strategie der Kultusministerkonferenz (KMK) „Bildung in der digitalen Welt“ in der Realschule nachhaltig und wissenschaftlich fundiert voranzubringen.
Die zentrale Frage dabei ist, wie Realschulen systematisch bei ihrer Arbeit mit digitalen Medien und dem vernetzten Lernen im digitalen Zeitalter begleitet und unterstützt werden können.
Aus diesem Grund wurde im Januar 2020 eine Steuergruppe mit Expertinnen und Experten aus
- der Schulpraxis,
- dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL),
- dem Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW),
- dem Landesmedienzentrum,
- der Wissenschaft und
- der Schulverwaltung eingerichtet.
Die Steuergruppe sieht vor allem in der systematischen Implementierung regionaler Netzwerke und hochwertiger Mikrofortbildungen ein großes Potenzial.
Um schulartspezifische regionale Netzwerke strukturiert und nachhaltig aufzubauen, sollen deshalb sogenannte „Schwerpunkt-Realschul-Trios“ implementiert werden.
Die Schwerpunkt-Realschul-Trios werden durch das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL, federführend), die Schulverwaltung sowie die Stadt- und Kreismedienzentren systematisch begleitet.
Zwischenstände und Ergebnisse werden digital dokumentiert. Dabei soll die digitale Austauschplattform des Landes (zunächst Moodle) genutzt werden.
Gezielte Fortbildungen des ZSL und eine wissenschaftliche Begleitung durch das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) unter Einbezug des Instituts für Informatik und digitale Bildung an der Pädagogische Hochschule Karlsruhe sichern die Qualität des Vorhabens.
Ziel ist es außerdem, die lernförderlichen Potenziale der digital vernetzten Welt für die Realschulen verstärkt zu nutzen.
Jeweils drei Realschulen in regionaler Nähe schließen sich zu Schwerpunkt-Realschul-Trios zusammen – in ländlichen Gegenden sind auch Tandems möglich.
Die Schwerpunkt-Realschul-Trios werden in drei Phasen bis zum Schuljahr 2022/2023 implementiert.
Jede Phase, die ein Schuljahr umfasst, beinhaltet drei Meilensteine:
- eine Kick-off-Veranstaltung,
- ein regionales Netzwerktreffen und
- einen Jahresabschluss.
Innerhalb einer Phase formuliert jede teilnehmende Realschule ihren schulspezifischen Entwicklungsauftrag und legt ihre Meilensteine für das Schuljahr fest. Grundlage dafür ist das mit der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe entwickelte Modell digital_p3.
Zum Jahresabschluss werden weitere Realschulen in regionaler Nähre von der Schulverwaltung eingeladen, die Erkenntnisse und Erfahrungen aus den Jahresaufträgen der Schwerpunk-Realschul-Trios vorgestellt und diskutiert.
Handreichung „Bildung in der digitalen Welt in der Realschule“
Da jede Realschule unterschiedliche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen hat, ist es notwendig, dass jede Schule ihren eigenen Weg findet, aber gleichzeitig von anderen Schulen und Expertinnen und Experten profitieren kann.
Deshalb macht die Handreichung „Bildung in der digitalen Welt in der Realschule. Schule und Unterricht digitalisierungsbezogen weiterentwickeln“ (PDF-Datei) wissenschaftsbasierte Impulse, praxistaugliche Ansatzpunkte und gute Beispiele aus den am Digitalisierungsprojekt beteiligten Realschulen allen Schulen zugänglich.
Schülermentorenprogramm „Talent!? – bring dich ein!“ an Realschulen
Im Schuljahr 2020/2021 wird das Schülermentorenprogramm „Talent bring dich ein!“ an insgesamt 36 Realschulen umgesetzt. Die Fachberaterinnen und Fachberater Stärkung der Realschule an den sechs Regionalstellen des ZSL unterstützen die Kolleginnen und Kollegen, wenn sie Fragen zur Umsetzung haben. Informationen zum Programm finden Sie auf der Homepage des Kultusministeriums: https://km-bw.de/,Lde/Startseite/Schule/Schuelermentorenprogramm+Talent.
Partnerschaftsprojekt „DELF scolaire intégré“ an Realschulen
Im Rahmen des Partnerschaftsprojekts „DELF scolaire intégré“ können Schülerinnen und Schüler der Realschulen seit Schuljahr 2021/2022 im Rahmen ihres Französischunterrichts das DELF-Diplom erwerben. Durch das Projekt werden der Bezug zur französischen Sprache gestärkt und die deutsch-französische Partnerschaft gefördert.
Das Niveau der DELF-Prüfung entspricht in allen Ausweitungsbereichen den Kompetenzen und dem Sprachniveau, das gemäß baden-württembergischem Bildungsplan in der jeweiligen Klassenstufe angestrebt werden soll.
Französischlehrkräfte der beteiligten Realschulen, die sich erfolgreich ins Projekt beworben haben, wurden auch im Schuljahr 2023/2024 in verpflichtenden, zweitägigen Fortbildungen geschult und dürfen die DELF-Prüfung abnehmen.
Im Schuljahr 2024/2025 sind weitere Schulungen vorgesehen. Die Termine finden Sie in LFB-Online.
Alle zugelassenen Schulen, die sich zum Ende des Schuljahres für das Partnerschaftsprojekt beworben haben, nehmen teil.
Nur wenn eine offizielle Zulassung erfolgt ist und eine DELF-zertifizierte Lehrkraft in Klassenstufe 9 das Fach Französisch unterrichtet, ist eine Teilnahme möglich.
Schulen, die in der Vergangenheit bereits am Programm „DELF scolaire intégré“ teilgenommen haben, können das Partnerschaftsprojekt ohne Neubewerbung fortsetzen.
Pro Schule sollten zwei Fachlehrkräfte Französisch an der DELF-Schulung teilnehmen.
In begründeten Ausnahmefällen reicht eine Lehrkraft aus; diese wird beim mündlichen DELF-Prüfungsteil von einer externen Lehrkraft (Partnerschule) unterstützt.
Ja. Da es sich um das Programm „DELF scolaire intégré“ handelt, kann auch nur diese Klassenstufe am Projekt teilnehmen.
Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 können das Sprachdiplom DELF A2 erwerben.
An der schriftlichen DELF-Prüfung (vierte Klassenarbeit) nehmen alle Schülerinnen und Schüler der Klasse teil.
Die Teilnahme an der mündlichen Prüfung ist optional, kostenpflichtig und die Anmeldung dazu erfolgt erst nach Beratung auf Grundlage des schriftlichen Prüfungsergebnisses durch die zuständige DELF-Lehrkraft.
Das Partnerschaftsprogramm „DELF scolaire intégré“ konzentriert sich auf den Erwerb des Sprachdiploms DELF A2.
Natürlich steht es jeder Schule frei, in Eigeninitiative auch weiterhin DELF-A1-Diplome, zum Beispiel als Arbeitsgemeinschaft, anzubieten, allerdings nicht im Rahmen des Partnerschaftsprojekts, sondern in einem separaten Kurs „DELF scolaire A1 non-intégré“.
Nein. Da das Partnerschaftsprogramm in den regulären Fachunterricht Französisch Klasse 9 integriert ist, besteht hier keine Anrechnungsmöglichkeit.
Ja. Alle Schülerinnen und Schüler mit dem Wahlpflichtfach Französisch in Klasse 9 nehmen an „DELF scolaire intégré“ teil.
Der schriftliche Prüfungsteil wird für Schülerinnen und Schüler, die das Diplom nicht erwerben wollen, als vierte Klassenarbeit gewertet.
Durch die Zertifizierungslehrgänge erfahren die teilnehmenden Lehrkräfte genau, wie der schriftliche DELF-Prüfungsteil zu bewerten ist.
- Einerseits gelten hier natürlich die Korrekturvorgaben des Kooperationspartners zum Erwerb des DELF-Diploms.
- Andererseits werden die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler gemäß dem in Baden-Württemberg geltenden Bewertungsschlüssel und unter Berücksichtigung des Lernniveaus angepasst.
Die Fachlehrkraft, die auch im Besitz des DELF-Prüferdiploms ist, korrigiert die Klassenarbeiten.
In Ausnahmefällen (bei unklarem Ergebnis) kann eine Prüfungsarbeit zur zusätzlichen Korrektur beim Projektpartner eingereicht werden.
Ja, eine Kooperation zwischen zwei genehmigten und örtlich nahe liegenden Projektschulen ist möglich.
Bei der Durchführung der mündlichen DELF-Prüfungen kooperieren diese beiden Partnerschulen.
Die DELF-Lehrkraft, die nicht für den Fachunterricht der zu prüfenden Schülerinnen und Schüler verantwortlich ist, übernimmt das Prüfungsgespräch.
Video „Französisch an Real- und Gemeinschaftsschulen“ auf YouTube: Imagefilm des Staatsministeriums Baden-Württemberg und des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
Mit- und Voneinander-Lernen von Realschulen und Sonderpädagogischen Bildungs-und Beratungszentren (SBBZ)
- Broschüre/Handreichung
„Mit- und Voneinander-Lernen. Impulse aufnehmen – Strukturen schaffen – Netzwerke gestalten“ (PDF-Datei, Hrsg.:
Kultusministerium BW)
- Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite „Mit- und Voneinander Lernen von Realschulen und SBBZ“ des Kultusministeriums Baden-Württemberg.
- Plakate-Sammlung zur Initiative „WIR – Inklusion in der Realschule“ (Hinweis: Jeweils ein Plakatsatz befindet sich an
jedem Staatlichen Schulamt und kann von den Schulen, den Seminaren und interessierten Personen ausgeliehen werden.)
- Plakate in datenreduzierter Fassung (PDF-Datei)
- Plakate in Originalgröße (PDF-Datei)
- Leitfaden
„Mit- und Voneinander-Lernen. Leitfaden für die Zusammenarbeit von Realschulen und sonderpädagogischen Bildungs- und
Beratungszentren (SBBZ)“ (PDF-Datei, Hrsg.: Kultusministerium BW)
- Informationsblatt: „Mit- und Voneinander-Lernen von Realschulen und sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ ) – eine Initiative auf allen Ebenen“ (PDF-Datei, Stand: September 2018)