29.06.2022
Cybergrooming: Wie können wir unsere Kinder schützen?, Dr. Rudolf Stark (ZSL & MPB)
17:30 - 20:00 Uhr
Die neue Online-Medien setzen Kinder- und Jugendliche neuen Gefahren aus. Über das Internet kommen Kinder und Jugendliche schon früh in Kontakt mit Pornografie, trotz entsprechenden Jugendschutzgesetzen.
In den letzten Jahren gerät das sogenannte Cyber-Grooming zunehmend in den öffentlichen Aufmerksamkeitsfokus. Es kann als Versuch von Erwachsenen definiert werden, mit Kindern scheinbar freundschaftlichen Kontakt aufzunehmen, um schließlich eigene sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen, also einen sexuellen Missbrauch vorzubereiten. Über die Sozialen Medien haben besonders pädophile Männer die Möglichkeit, mit Minderjährigen in Kontakt zu kommen.
Über verschiedene Wege (Sich-Ausgeben-als-Gleichaltrig oder besonders nett über Komplimente sein) versuchen sich die Erwachsene das Vertrauen der Minderjährigen zu erschleichen, wobei z.B. Bedürfnisse nach Anerkennung gezielt ausgenutzt werden.
Das Impulsreferat gibt Einblicke, in welcher Form Cyber-Grooming auftreten kann und geht kurz auf die Prävalenzschätzungen ein. In diesem Zusammenhang wird auch auf die sexualisierte Umgebung eingegangen, in der heute Kinder- und Jugendliche aufwachsen. Es werden Täterinnen Merkmale und Intentionen vorgestellt, soweit dazu Literatur vorhanden ist. Auf der anderen Seite werden Risikofaktoren beschrieben, welche begünstigen, dass Kinder zu Opfern von Cyber-Grooming werden. Im letzten Teil des Referats wird darauf eingegangen, wie Kinder und Jugendliche vor diesem sexuellen Missbrauch geschützt werden können. Hierzu werden auch Denkanstöße gegeben, wie das Thema im schulischen Kontext aufgegriffen werden könnte.
Die Veranstaltung ist Teil der Online-Reihe "Psychische Gesundheit im schulischen Kontext" des Medizinisch-Psychologischen Beirats des ZSL. Sie ist interaktiv gestaltet und beinhaltet neben einem Impulsreferat viel Raum für Fragen und Diskussion.
Referent:
Prof. Dr. Rudolf Stark ist Mitglied des medizinisch-psychologischen Beirat des ZSL. Seit 2007 ist er Leiter des Weiterbildungsstudiengangs „Psychologische Psychotherapie“, seit 2012 Professor für Psychotherapie und Systemneurowissenschaften sowie Geschäftsführender Direktor des Bender Institute of Neuroimaging an der Justus-Liebig Universität Gießen. Schwerpunkte seiner aktuellen Forschung sind Konditionierungsprozesse, Interaktion von Emotionen und Aufmerksamkeit und Störungen aus dem Angst-, Sucht-, und affektiven Bereich.
Anmeldelink: http://oft.kultus-bw.de/veranstaltung/111802b9fa9f43fb826b4fd4889d4619