Prof. Dr. Kai Maaz ist Geschäftsführender Direktor des DIPF in der Abteilung Struktur und Steuerung des Bildungswesens.

Die COVID-19-Pandemie stellte und stellt Schulen und Lernende vor riesige Herausforderungen. Es besteht die Gefahr, dass sich die im Bildungsbereich ohnehin existierenden Benachteiligungen durch die coronabedingten Maßnahmen verschärfen und neue entstehen. Die Möglichkeiten des Lernens zuhause in der Phase der Schulschließung und der Umgang der Schulen mit der Situation variieren stark. Besonders für leistungsschwache Schüler*innen besteht die Sorge, dass aufgrund fehlender häuslicher Unterstützung und Ausstattung sowie mangelnder Fähigkeit zum selbstständigen Lernen weitere Bildungsrückstände entstehen.

Untersuchungen zeigen, dass die Leistungsunterschiede zwischen Kindern unterschiedlicher sozialer Herkunftsgruppen in Phasen schulfreier Zeit größer werden. Welche Folgewirkungen die aktuellen Schulschließungen haben werden, ist bislang noch völlig offen. Somit bedarf es einer verstärkten Aufmerksamkeit darauf, welche Auswirkungen die COVID-19-Pandemie auf diese Schüler*innen hat. In jedem Fall wurden und werden durch die COVID-19-Pandemie zentrale Problemlagen aufgedeckt, die es zu adressieren gilt. Das betrifft insbesondere die Bereiche Digitalisierung in den Bildungseinrichtungen, den Umgang mit Heterogenität in Lernkontexten sowie die Entwicklung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Ungleichheiten.

Der Vortrag adressiert die Herausforderungen sowie Gefahren, die sich aktuell aus der Corona-Krise ergeben und gibt einen Ausblick auf mögliche Verbesserungs- und Lösungsansätze, wie z. B. das Konzept der Ganztagsschule.

Prof. Dr. Kai Maaz ist Soziologe und geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation.