06.03.2023
Über Dogmen guten Lehrens und Lernens: Warum sie falsch sind und was angemessenere Sichtweisen wären (Prof. Dr. Alexander Renkl)
16:00 bis 17:00 Uhr
Inhalt
In der Online-Veranstaltung werden Fehlannahmen (Dogmen) über Fragen des Lehrens und Lernens diskutiert, die in öffentlichen, aber auch in fachlichen Diskussionen immer wieder zum Vorschein kommen. Im Vortrag werden drei dieser Dogmen behandelt:
- Das Konstruktivismus- und Aktivitätsdogma besteht darin, Lernarrangements ungerechtfertigter Weise in solche einzuteilen, die entweder passives oder aber konstruktives und aktives Lernen fördern. Diese Einteilung resultiert in Paradoxien und hilft wenig dabei, bei Schülerinnen und Schülern produktive Arten von Lernaktivität zu fördern.
- Das Dogma des „guten Unterrichts“ spiegelt sich in der Annahme wider, dass es DEN guten Unterricht gibt. Es gibt jedoch ganz unterschiedliche Arten guten Unterrichts.
- Das Mediendogma nimmt an, dass neue Medien an sich einen Nutzen für das Lernen haben – speziell bei Schülerinnen und Schülern, die mit neuen Medien aufgewachsen sind (zum Beispiel Lernen über YouTube-Videos). Es wird erläutert, warum diese Dogmen zu ungünstiger Gestaltung von Unterricht verleiten können und was man diesen Dogmen als sinnvolle Sichtweisen entgegensetzen kann.
Referent
Alexander Renkl ist Professor für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie an der Universität Freiburg. Seine
Forschungsinteressen liegen im Bereich
- der kognitiven Lernprozesse, wie beispielbasiertes Lernen,
- der Lernstrategien und
- des Multimedialen Lernens, wie Wissensvermittlung durch Videobeispiele.
Nach dem Psychologiestudium in Aachen und Marburg arbeitete Alexander Renkl am Max-Planck-Institut München und promovierte an der Universität Heidelberg. Anschließend lehrte und forschte er an der Universität München und habilitierte schließlich in Pädagogischer Psychologie an der Universität Schwäbisch Gmünd. Seit 1999 ist er Professor an der Universität Freiburg.
Anmeldung
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