Von besonderer Bedeutung ist der jährliche Aktionstag zum Katastrophenschutz, an dem den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 6 Begegnungen mit den Themen des Katastrophenschutzes ermöglicht werden.
Dieser Aktionstag ist von den Schulen verbindlich umzusetzen und wird in Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen und -einrichtungen vor Ort individuell geplant und durchgeführt. Bei eingeschränkten Kapazitäten seitens der Schulen und/oder der Hilfsorganisationen und -einrichtungen können Kooperationsveranstaltungen durchgeführt werden.
Die Schulen tragen für eine didaktische Einbettung in den Unterricht Sorge.
- Der Aktionstag findet einmal jährlich an jeder weiterführenden Schule statt. Er ist unabhängig von der jährlichen Übung zum Brandschutz.
- Es nehmen mindestens die 6. Klassen teil. Die Teilnahme weiterer Klassenstufen ist möglich.
- Die Schulen wählen eine oder mehrere Hilfsorganisationen aus, mit der beziehungsweise denen sie den Aktionstag durchführen möchten.
- Der Termin des Aktionstags wird von den Schulen individuell in Abstimmung mit den beteiligten Hilfsorganisationen festgelegt.
Ziel des Aktionstages ist
- die Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler für die Themen im Katastrophenschutz und
- die langfristige Stärkung der Resilienz beziehungsweise Selbsthilfefähigkeiten.
Dies soll durch einen Praxiseinblick und den direkten Kontakt mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Bevölkerungsschutz in Baden-Württemberg erfolgen.
Darüber hinaus verfolgt der Katastrophenschutztag weitere Ziele:
- Der Bevölkerungsschutz und der Umgang mit Katastrophenszenarien sollen auf diese Weise auch in die Familien hineingetragen werden.
- Gleichzeitig wird die Bekanntheit der Hilfsorganisationen erhöht und das Ehrenamt vorgestellt.
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Allgemeine Informationen zum Bevölkerungsschutz in Baden-Württemberg (auch zum Weitertragen in die Familien):
Der Bevölkerungsschutz wird am Beispiel der konkreten Hilfsorganisation an der Schule dargestellt.Dabei stellen die Hilfsorganisationen oder -einrichtungen sich, ihr Aufgabenspektrum und die zugehörigen Handlungsfelder vor.
- Darstellung des Bevölkerungsschutzes am Beispiel der konkreten Hilfsorganisation an der Schule:
Dabei stellen die Hilfsorganisationen oder -einrichtungen sich, ihr Aufgabenspektrum und die zugehörigen Handlungsfelder vor. - Förderung des Risikobewusstseins:
- Die Schülerinnen und Schüler werden dafür sensibilisiert, dass verschiedene Notsituationen und Krisen auftreten können.
- Sie sollen in die Lage versetzt werden, selbstständig die Rettungskräfte zu alarmieren und durch ihr eigenes Handeln helfen zu können.
- Im Gespräch mit den Hilfsorganisationen werden Risiken thematisiert, Ansätze zur Krisenbewältigung vermittelt und das Verantwortungsbewusstsein gestärkt.
- Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, konkrete Handlungsmöglichkeiten im Katastrophenfall zu erleben und aktiv zu erproben. Auf diese Weise erwerben sie grundsätzliche Kenntnisse im Katastrophenschutz.
- Aktivierung der Selbstschutz- und Selbsthilfefähigkeiten:
Die große Bedeutung des Themas Notfallvorsorge wird aufgezeigt, indem deutlich gemacht wird, dass die individuelle Vorsorge dazu beiträgt, sich und andere im Ereignisfall zu schützen. - Stärkung des ehrenamtlichen Engagements:
Verschiedene Einsatzmöglichkeiten für Ehrenämter im Bevölkerungsschutz werden vorgestellt und beworben.
Der hier vorgestellte Ablauf bildet einen Vorschlag und kann von der Schule gemeinsam mit der beteiligten Hilfsorganisation abgewandelt werden.
Vor der Durchführung des Aktionstags sollte das Thema Katastrophenschutz bereits thematisiert worden sein (vergleiche Unterrichtsskizze „Klassenstufe 6: Einführungsstunden in den Katastrophenschutz“ (barrierefreie PDF-Datei)).
Idealerweise gliedert sich der Katastrophenschutztag selbst in einen allgemeinen und einen praxisorientierten Teil.
1. Unterrichtsstunde
- Begrüßung (10 Minuten)
- zuständig: Lehrkräfte und Personen der Hilfsorganisationen.
- Theorie I (35 Minuten)
- zuständig: Lehrkräfte,
- Ablauf/Inhalt: Anknüpfen an das Vorwissen und das bereits im Unterricht Thematisierte.
2. Unterrichtsstunde
- Theorie II (45 Minuten)
- zuständig: Personen der Hilfsorganisationen,
- Ablauf/Inhalt:
- Vorstellung der Beteiligten;
- Themen: Bevölkerungsschutz und Mitwirkung im Katastrophenschutz.
3. und 4. Unterrichtsstunde
- Praxis (2 x 45 Minuten mit Pause)
- zuständig: Personen der Hilfsorganisation, Lehrkräfte,
- Ablauf/Inhalt:
- aktives Ausprobieren;
- Gruppenaufteilung.
5. Unterrichtsstunde
- Sicherung (30 Minuten)
- zuständig: Personen der Hilfsorganisationen, Lehrkräfte,
- Ablauf/Inhalt: Unterrichtsgespräch zur Sicherung und Bündelung des Erlebten.
- Abschluss (10 Minuten)
- zuständig: Lehrkräfte.
- Verabschiedung (5 Minuten)
- zuständig: Lehrkräfte.
Eine Checkliste finden Sie in der Gesamtkonzeption zur Umsetzung des Themas Katastrophenschutz an Schulen auf der Seite 6.
Die Broschüre zum Aktionstag Katastrophenschutz finden Sie als PDF-Download.