13.11.2024
Erstes Schulleitungssymposium in Heilbronn: Visionäre Ansätze zu Führung und Schulmanagement (Bericht vom 11.11.2024)
Am 11. November 2024 fand in der Aula des Bildungscampus Heilbronn das erste Schulleitungssymposium Baden-Württembergs statt. Die Veranstaltung erfolgte in Kooperation mit der Akademie für innovative Bildung und Management (aim). Mit seinem zukunftsweisenden Ansatz erfuhr das Symposium großen Zuspruch.
Unter dem Titel „Führung – Schulmanagement und Leadership in herausfordernden Zeiten“ kamen rund 800 Schulleitungen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Schulverwaltung und Fortbildungseinrichtungen zusammen. Zusätzlich verfolgten viele Interessierte die Veranstaltung per Livestream.
Eröffnungsrede von Ministerin Theresa Schopper
Professor Dr. Thomas Riecke-Baulecke, Präsident des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), und Marco Haaf, aim-Geschäftsführer, begrüßten die Teilnehmenden.
Die baden-württembergische Ministerin für Kultus, Jugend und Sport Theresa Schopper eröffnete im Anschluss an die Begrüßung das Symposium.
Sie hob hervor, wie zentral der Austausch mit internationalen Expertinnen und Experten wie Professor Dr. John Hattie sei.
Schulleitungen müssten heute weit mehr leisten als reine Verwaltungsaufgaben: Sie managen Krisen und gestalten dynamische Lernumgebungen.
Schopper ermutigte die Schulleitungen, sich als „Architekten der Lernumgebung“ zu verstehen, die das Wohl ihrer Schulen aktiv gestalten.
Inspirierende Keynotes: internationale und nationale Perspektiven
Keynote von Professor Dr. h. c. John Hattie
Den Auftakt machte Professor Dr. h. c. John Hattie. Er ist international durch seine „Hattie-Studie“ zur Bildungswirksamkeit bekannt.
In seinem Vortrag „Leadership – Der internationale Blick“ betonte Hattie, dass sichtbare und zielgerichtete Führung entscheidend für nachhaltigen Lernerfolg sei.
„Lehrer sind die stärksten Hebel im Bildungsprozess. Doch erst durch effektive Führung können sie ihr volles Potenzial entfalten“, erklärte Hattie.
Dabei formulierte er seine Botschaft klar: „Schule muss ein Ort des Lernens sein – nicht nur ein Ort des Lehrens.“ Um dies zu erreichen, sei eine positive und vertrauensvolle Beziehung zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern essenziell.
Hattie appellierte an die Schulleitungen, die Wirkung ihres Handelns kontinuierlich zu reflektieren und eine lernförderliche Atmosphäre zu schaffen.
Keynote von Professorin Dr. Felicitas Thiel
Professorin Dr. Felicitas Thiel widmete sich den Herausforderungen der pädagogischen Führung. Sie beleuchtete die Rolle der Schulleitungen bei der Vermittlung demokratischer Werte und der Umsetzung des Erziehungsauftrags.
Thiel betonte die Verantwortung der Schulen, gesellschaftliche Partizipation zu fördern und bei Diskriminierung oder extremistischen Tendenzen entschieden zu reagieren.
Schulleitungen müssten dafür Sorge tragen, standardisierte Programme zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen einzurichten. Denn diese seien in der Regel curricular nicht verankert. Dabei müssten die Schulleitungen mit außerschulischen Partnern und Eltern kooperieren.
Keynote von Professor Dr. Dieter Frey
Professor Dr. Dieter Frey stellte in seinem Vortrag „Ethikorientierte Führung in der Schule“ die Bedeutung einer werteorientierten Führungskultur heraus.
Führung sei nicht nur Problemlösung und Zielverwirklichung, sondern auch die Entwicklung der Menschen.
Frey betonte, dass erfolgreiche Schulleitung Leistung und Innovation mit einer Kultur des Respekts, der Fairness und der Transparenz verbindet.
Es sei unerlässlich, eigene Fehler zuzugeben, um zu einer konstruktiven Fehlerkultur zu gelangen. Eine solche ziele darauf ab, die Ursachen für Fehler zu finden.
Frey beendete seinen Vortrag mit dem Hinweis auf eine wichtige Kompetenz der Führungskraft: Selbstreflexion.
Vertiefende Diskussionen und Ausblick
Neben den Keynotes boten auf dem Symposium Diskussionsrunden Raum für einen intensiven Austausch über die vorgestellten Themen.
Ein Teilnehmer fasste die Stimmung treffend zusammen: „Das Symposium hat nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.“