Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreichen, sind auf eine systematische Förderung im Bereich der Basiskompetenzen angewiesen.
Hierfür ist die Erstellung eines strukturierten Förderkonzeptes der Schule zu empfehlen, das auf Grundlage der Diagnose der Lernausgangslage gezielte Fördermaßnahmen aufweist.
- Im schulischen Förderkonzept wird festgelegt, welche unterrichtsintegrierten und außerunterrichtlichen Fördermaßnahmen ergriffen werden und wie diese aufeinander abgestimmt sind.
- Das Förderkonzept beinhaltet zudem eine verlässliche Rückmeldung an die Schülerin oder den Schüler über den Lernerfolg und die nächsten Lernziele sowie eine regelmäßige Überprüfung des Lernzuwachses, um die Fördermaßnahmen gegebenenfalls anzupassen.
- Ein Förderkonzept ist immer auf einen längeren Zeitraum ausgerichtet.
Elemente systematischer Förderung
Für eine zielgerichtete Förderung im Unterricht ist eine möglichst genaue Diagnose des Lernstandes der Schülerinnen und Schüler in jedem Jahrgang zu Beginn jeden Schuljahres insbesondere in den Fächern Deutsch und Mathematik essenziell.
Die Erhebung kann durch informelle und formelle Diagnoseverfahren erfolgen.
Der Fokus liegt auf ausgewählten Förderschwerpunkten im Hinblick auf die Sicherung der Basiskompetenzen, das heißt auf grundlegenden Fertigkeiten und Fähigkeiten, die für die erfolgreiche Teilnahme am Unterricht und die Erreichung der Mindeststandards im Lesen, Schreiben und Rechnen unverzichtbar sind.
Hinweise und Materialien zur Diagnose sind integraler Bestandteil der Bausteine von Starke BASIS!. Die konkreten Hinweise finden Sie bei den Bausteinen auf der Online-Plattform von Starke BASIS!.
Lernstand 5 ist ein förderdiagnostisches Verfahren des Landes Baden-Württemberg für die Fächer Deutsch und Mathematik.
Aufbauend auf den Ergebnissen von Lernstand 5 kann eine Förderung diagnosegeleitet, das heißt passgenau und zielgerichtet, erfolgen.
Im Rahmen von Lernstand 5 werden Förderangebote bereitgestellt.
Die Vergleichsarbeiten VERA 3 werden eingesetzt, um den Schulen eine methodisch zuverlässige Rückmeldung zu geben, welchen Lernstand ihre Klassen gegen Ende der dritten Jahrgangsstufe erreicht haben.
Außerdem geben sie Auskunft darüber, wie weit die Klassen sich auf dem Weg zur Erreichung der nationalen Bildungsstandards am Ende der vierten Jahrgangsstufe befinden.
Die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten des Vorjahres können zu Beginn des neuen Schuljahres herangezogen werden, um die Lernausgangslage zu bestimmen.
VERA 8 soll den Lernstand in Bezug auf die Bildungsstandards der Sekundarstufe I, die für Ende der Klasse 9 beziehungsweise der Klasse 10 definiert sind, zum Testzeitpunkt abbilden und einen Zwischenstand geben.
Dadurch werden wichtige Impulse für die weitere Schul- und Unterrichtsentwicklung gegeben.
Die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten des Vorjahres können zu Beginn des neuen Schuljahres herangezogen werden, um die Lernausgangslage zu bestimmen.
Es gibt verschiedene weitere Instrumente für Lernausgangsdiagnosen, wie zum Beispiel Lernstand 2 (freiwillig) und VERA-BISS. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) zur Kompetenzmessung.
Das IBBW hat zudem eine Auswahl an externen Diagnose- und Förderinstrumenten für die Grundschule und die Sekundarstufe zusammengestellt. Es handelt sich um Instrumente, die überwiegend kostenfrei und online zur Verfügung stehen:
- In den Blick genommen wurden dabei Angebote für die Grundschule und die Sekundarstufe in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch und den Naturwissenschaften.
- Ebenso wurden onlinebasierte Tools zur Erstellung eigener Tests in die Liste aufgenommen.
Ausgehend von der Lernausgangslage werden Fördermaßnahmen festgelegt. Sie beziehen sich immer auf die Förderziele, die damit erreicht werden sollen.
- das Erstellen von Plänen zur Förderung,
- die Auswahl geeigneter Förderinstrumente sowie Fördermaterialien,
- einschließlich der Festlegung des Zeitraums der Förderung und ihrer Durchführung.
Hinweise und Materialien zur Umsetzung von Fördermaßnahmen in Deutsch und Mathematik von Klasse 1 bis 8 sowie zu BISS-Transfer und dem Förderprojekt „Die Textprofis“ finden sich auf der Online-Plattform von Starke BASIS!.
Dazu gehören auch die Materialien von „BiSS-Transfer“, „Lesen macht stark“ und „Mathe macht stark“ für die Grundschule sowie „Die Textprofis“ für die Sekundarstufe I.
- Ritualisierung der Fördermaßnahmen (tägliches Training über eine kurze Zeitspanne, mehrfaches Wiederholen von Aufgabenformaten mit steigender Schwierigkeit),
- Organisation von Lernbändern, festen Lesezeiten,
- zeitweise Einrichtung leistungshomogener Lerngruppen (zum Beispiel Festlegung von Stunden, die ausschließlich der Übung oder Förderung oder Wiederholung dienen).
- Lernen durch Lehren,
- Schülerinnen und Schüler coachen Schülerinnen und Schüler,
- Formen der Lern- und Entwicklungsdokumentation.
Konkrete Hinweise zu Möglichkeiten der individuellen Förderung finden Sie auf dem Lehrkräftefortbildungsserver.
- Einrichtung von Fördergruppen,
- Einführung von „summer schools“, in denen schwache Schülerinnen und Schüler zum Beispiel durch gute Schülerinnen und Schüler höherer Klassen gefördert werden,
- Hausaufgabenbetreuung.
Nach der Diagnose der Lernausgangssituation ist für eine wirksame Förderung die Beobachtung des Lernverlaufs der Schülerinnen und Schüler von zentraler Bedeutung.
Um die Lernentwicklung – insbesondere in Lesen und Mathematik – zu ermitteln, bedarf es einer kleinschrittigen Erhebung, Dokumentation und engmaschigen Begleitung durch eine Lernverlaufsdiagnostik.
Die Beobachtung von Lernverläufen mit entsprechenden Leistungsrückmeldungen („formatives Assessment“) ist erwiesenermaßen eine besonders wirksame Maßnahme der Lernförderung.
Starke BASIS! enthält für jeden Jahrgang in den Fächern Deutsch und Mathematik jeweils vier aufeinander aufbauende Bausteine mit Hinweisen zu Diagnose und Förderung.
Diese und weitere Hinweise zur Diagnose finden Sie auf der Online-Plattform von Starke BASIS!.
„Quop“ ist eine computergestützte, browserbasierte Lernverlaufsdiagnostik für die Jahrgänge 1 bis 6 in den Bereichen Lesen und Mathematik, die wissenschaftlich entwickelt und abgesichert ist.
Mit „Quop“ stellt das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) im Auftrag des Kultusministeriums Baden-Württemberg interessierten Schulen ein leicht handhabbares digitales Instrument kostenfrei zur Verfügung.
Das kostenfreie „Levumi“ unterstützt Regelschullehrkräfte und sonderpädagogische Lehrkräfte bei der Diagnose und Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler sowie der gesamten Schulklasse.
Durch eine regelmäßige Testung wird der Lernverlauf der Schülerinnen und Schüler sichtbar gemacht. Schwierigkeiten im Lernen können frühzeitig erkannt werden.
„Mathe sicher können“ stellt die Förderung leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler im Fach Mathematik in den Fokus.
Für den Unterricht in nicht-gymnasialen Schulformen der Sekundarstufe I sowie der Primarstufe werden forschungsbasierte und praxiserprobte Diagnose- und Fördermaterialien zur Sicherung mathematischer Basiskompetenzen geboten.
Im Folgenden wird ein möglicher Ablauf von Förderung mit allen dazugehörigen Teilschritten innerhalb eines Schuljahres dargestellt, wie er an einer Schule verbindlich abgestimmt wurde.
Dieses Beispiel dient zur Orientierung und soll die Möglichkeit bieten, das eigene Vorgehen zu reflektieren.
Juni/Juli:
- Festlegung auf ein gemeinsames Förderkonzept mit gleichem Fördermaterial (zum Beispiel „BiSS-Transfer“, „Mathe macht stark“, schuleigenes Konzept ...),
- wenn möglich: Festlegung des Jahrgangsteams,
- gegebenenfalls Einrichten eines Lernbandes.
September:
- Lernausgangsdiagnose,
- Auswertung der Lernausgangsdiagnose, Festlegung der Schülerinnen und Schüler, die zur Fördergruppe gehören sollen,
- Einbeziehung der Schulleitung, gegebenenfalls der Schulsozialarbeit und des Ganztagspersonals.
Oktober:
- Umsetzung unterrichtsintegrierter und additiver Fördermaßnahmen,
- Einbeziehung der Erziehungsberechtigten.
Dezember:
- Parallelarbeiten auf Jahrgangsebene (Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen).
Januar/Februar:
- Bilanzierung anhand der Halbjahresinformationen in den Klassenkonferenzen,
- jahrgangsübergreifende Auswertung im Schulleitungsteam,
- gegebenenfalls Anpassung der Fördermaßnahmen.
Februar/März:
- Parallelarbeiten auf Jahrgangsebene (Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen),
- Lernverlaufsdiagnose,
- Beschluss weiterer oder neuer Fördermaßnahmen im Team.
April:
- Gespräch mit den Erziehungsberechtigten.
Mai/Juni:
- Parallelarbeiten auf Jahrgangsebene (Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen).
Juni/Juli:
- Planungen für das Folgejahr.
Partizipation – die Förderung von Basiskompetenzen zur Sache der Schulgemeinschaft machen
Kinder und Jugendliche, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreichen, profitieren von einem breit angelegten Förderkonzept.
- Ihre Förderung ist nicht nur die Aufgabe der einzelnen Fachlehrkraft. Fachschaften und Stufenteams arbeiten zusammen und ziehen an einem Strang.
- Eine strukturierte Klassenführung, die konstruktive Unterstützung von Schülerinnen und Schülern und ihre kognitive Aktivierung prägen den Unterricht in allen Fächern.
- Die Schulleitung hat jene Kinder und Jugendliche im Blick, die eine besondere Unterstützung benötigen.
- Die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern sind aktiv in den Förderprozess eingebunden.
- Gegebenenfalls unterstützen weitere Partner einzelne Kinder und Jugendliche.
- Der Schulgemeinschaft ist es wichtig, kein Kind zurückzulassen.
Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreichen, sind am Förderprozess aktiv beteiligt.
- Ihre Lehrkräfte besprechen mit ihnen die Ergebnisse der Lernausgangsdiagnostik und die geplanten Fördermaßnahmen. Die Kinder und Jugendlichen verstehen, weshalb welche Fördermaßnahmen ergriffen werden.
- Gemeinsame Ziele werden beispielsweise in einer Fördervereinbarung festgehalten und die nächsten Schritte benannt.
- Die Schülerinnen und Schüler sprechen in regelmäßigen Abständen in Coaching-Gesprächen mit den beteiligten Lehrkräften über ihren Lernverlauf.
- Die Fördermaßnahmen werden darauf abgestimmt.
Die Lernenden werden in ihrer Eigenaktivität dabei unterstützt, die eigene Lernentwicklung als Verpflichtung und zugleich als individuelle Leistung und als persönlichen Erfolg anzusehen.
Besonders gut gelingt dies, wenn jeder Schüler und jede Schülerin erkennt, dass er oder sie selbst mitverantwortlich für die eigene Bildungsleistung ist und wenn er oder sie gelernt hat, sich selbstständig Ziele innerhalb einer Arbeits- und Lernaufgabe zu setzen.
Durch regelmäßige Beobachtungen der Lernstände und eine pädagogische Diagnose gelingt es, gezielt zu fördern und im schulischen Prozess voranzukommen.
Wichtig ist dabei, die Ergebnisse in einer lernprozessbegleitenden Rückmeldung (Lernentwicklungsgespräch) mit allen, die am schulischen Lernprozess beteiligt sind, zu besprechen.
Kinder und Jugendliche, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreichen, werden wirksam unterstützt, wenn Schule und Elternhaus als Erziehungspartner agieren.
Die Eltern derjenigen Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards nicht erreichen, werden deshalb frühzeitig informiert und in den Förderprozess eingebunden.
In verbindlichen Elterngesprächen informieren Lehrkräfte die Eltern über den aktuellen Lernstand und die geplanten Fördermaßnahmen von Seiten der Schule.
- Gemeinsam wird beispielsweise besprochen, wie Eltern das Lernen zu Hause unterstützen oder welche Regeln in der Schule und im Elternhaus gleichermaßen gelten.
- Lehrkräfte und Eltern klären miteinander, wie sie in Kontakt bleiben.
- Vereinbarungen werden in einem Protokoll festgehalten.
Die Wirksamkeit von Fördermaßnahmen wird verstärkt, wenn ein Förderkonzept systematisch von Fachschaften, in Klassenstufen und auf gesamtschulischer Ebene erarbeitet, umgesetzt, strukturell verankert und kontinuierlich weiterentwickelt wird.
Ein von allen mitgetragener Konsens in der pädagogischen Grundhaltung, kein Kind zurückzulassen, unterstützt die Arbeit der unmittelbar betroffenen Lehrkräfte.
Ebene der Fachschaften
- In den Fachschaften erarbeiten die Lehrkräfte gemeinsame Stoffverteilungspläne mit besonderem Fokus auf den Basiskompetenzen.
- Sie wählen gemeinsam geeignete Instrumente zur Diagnostik und Förderung aus.
- Sie nutzen für Klassenarbeiten in einer Stufe gleiche Aufgaben und tauschen sich über die Ergebnisse der Klassenarbeiten aus, um gegebenenfalls das Fachcurriculum weiter anzupassen.
- Lehrkräfte nehmen gemeinsam an Fortbildungen teil und lernen voneinander.
Ebene der Klassen- und Stufenteams
- Alle Lehrkräfte einer Klasse wissen um die Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards nicht erreichen und besondere Unterstützung benötigen.
- Die Klassen- und Stufenteams verstehen sich als Förderteams, die die Entwicklung der einzelnen Kinder und Jugendlichen fachlich und pädagogisch unterstützen, zum Beispiel indem Stärken gestärkt werden.
- Fördermaßnahmen werden dokumentiert.
- Ein regelmäßiger Austausch zur Lernentwicklung und den Förder- und Unterstützungsmaßnahmen findet statt.
Ebene der Schule
- Die Förderung von Schülerinnen und Schülern ist auf der Ebene der Schule zum Beispiel durch im Stundenplan fixierte Lernbänder oder parallel stattfinden Fachunterricht strukturell verankert.
- Zeiten für Austausch und Kooperation der Lehrkräfte sind eingeplant.
- Bei der Entwicklung eines Förderkonzepts nutzt die Schule bereits bewährte Formen und integriert neue Ansätze.
- Das Konzept wird in regelmäßigen Abständen reflektiert sowie evaluiert und durch den Prozess der Ziel- und Leistungsvereinbarungen beständig weiterentwickelt beziehungsweise angepasst.
- Konkrete Formen der Umsetzung des Förderkonzepts ruhen auf einem pädagogischen Grundkonsens, über den das Kollegium immer wieder im Gespräch ist.
Qualitätsentwicklung durch Unterrichtsbeobachtung und Feedback (QUBE-F)
- Was macht guten Unterricht aus?
- Nehmen wir die wirksamen Aspekte im Unterricht bewusst wahr?
- Sprechen wir mit derselben Sprache darüber?
- Und wie kann man Unterricht im Sinne wirksamen Lernens der Schülerinnen und Schüler verbessern?
Dies sind die Leitfragen einer langfristig angelegten Kooperation des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) mit dem Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW). Diese Kooperation soll allen Akteurinnen und Akteuren im Schulsystem und in der Lehrkräftebildung zur Unterrichtsentwicklung dienen.
- Unterrichtsbeobachtung und Feedback (ZSL),
- Unterrichtsfeedbackbogen (IBBW).
In Schulen, die sich als „Lernende Organisationen“ verstehen, sind die Kompetenz, das Fachwissen und die Erfahrung der einzelnen Lehrkraft ebenso wichtig wie das vernetzte Wissen, sich ergänzende Kompetenzen und geteilte Erfahrungen in Teams. „Ich und meine Klasse“ wird beispielsweise erweitert zu „Wir und unsere Matheklassen“ oder „Wir und unsere Siebtklässlerinnen und Siebtklässler“ bis hin zu „Wir und unsere Schule“.
In der Fortbildungsplanung werden deshalb die Professionalisierung der einzelnen Lehrkraft und das gemeinsame Lernen miteinander und voneinander gleichermaßen berücksichtigt. Wann und wo immer es möglich ist, nehmen mehrere Personen einer Fachschaft, einer Stufe oder einer Arbeitsgruppe an einer Fortbildung gemeinsam teil.
Um vorhandenes Wissen im Kollegium zu teilen, sind entsprechende Verfahren und Strukturen etabliert, beispielsweise
- regelmäßige Kurzberichte von Fortbildungen in Gesamtlehrerkonferenzen,
- Online-Mikrofortbildungen von Kolleginnen und Kollegen für das Kollegium und so weiter.
Es gibt eine gemeinsame Plattform, auf der wichtige Informationen dokumentiert sind und die regelmäßig aktualisiert wird. Die Verantwortlichkeiten dafür sind geklärt.
Schulleitung und Kollegium sind offen für neue Entwicklungen und Innovationen. Einzelne Kolleginnen und Kollegen erproben neue Materialien, Verfahren und Methoden, werten ihre Erfahrungen aus und teilen sie mit dem Kollegium.
Systemkenntnis herstellen
- Mögliche Ansatzpunkte:
- Was tun wir bereits?
- Was sollten wir verändern?
- Was haben wir noch nicht im Blick?
- und so weiter.
- Mögliche Unterstützung:
- IST-Stands-Analyse,
- Stakeholder-Analyse,
- Kernkompetenzanalyse,
- Kulturanalyse und so weiter.
Veränderungsimpulse aufnehmen
- Mögliche Ansatzpunkte:
-
- Woher kommt der Impuls?
- Welche Ziele müssen wir setzen oder anpassen?
- und so weiter.
- Mögliche Unterstützung:
-
- Veränderungsimpuls sichtbar machen,
- SMARTe Ziele erarbeiten,
- Beteiligte einbinden,
- pädagogischen Grundkonsens herstellen und so weiter.
Veränderungen organisieren
- Mögliche Ansatzpunkte:
-
- Wo beziehungsweise auf welcher Ebene findet Veränderung statt (Inhalt, Kultur, Struktur)?
- und so weiter.
- Mögliche Unterstützung:
-
- Gestaltung des Veränderungsprozesses,
- Prozess- und Projektmanagement,
- Moderation und so weiter.
Veränderungen implementieren
- Mögliche Ansatzpunkte:
-
- Wie setzen wir unser Vorhaben systematisch und nachhaltig um?
- Wie schaffen wir Sicherheit und Verbindlichkeit?
- und so weiter.
- Mögliche Unterstützung:
-
- individuelle (Prozess-)Begleitung,
- Evaluation,
- Prozessreflexion, Nachsteuerung, Verstetigung und so weiter.
Die Schulleitung nimmt auf zweierlei Weise eine zentrale Rolle beim Thema systematische Förderung der Basiskompetenzen bei Schülerinnen und Schülern ein:
Kenntnis der Schülerinnen und Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf
Zum einen kennt die Schulleiterin beziehungsweise der Schulleiter in jeder Klasse die Schülerinnen und Schüler mit Namen, die Mühe mit dem Erreichen der Mindeststandards und damit einen besonderen Unterstützungsbedarf haben.
Um dies zu gewährleisten, ist mit den Fach- und Stufenteams ein Verfahren etabliert, wie die Schulleitung davon Kenntnis erhält und über den Lernfortschritt informiert bleibt.
Die Schulleiterin beziehungsweise der Schulleiter ist in regelmäßigem Kontakt mit den entsprechenden Fachlehrkräften und zeigt Interesse an der Lernentwicklung der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Das Ziel und der Anspruch, kein Kind zurückzulassen, werden von der Schulleiterin beziehungsweise dem Schulleiter im Alltag vorgelebt.
Steuerung der Prozesse im Hinblick auf ein systematisches Förderkonzept
Zum anderen initiiert und steuert die Schulleitung als Motor der Schulentwicklung jene Prozesse, die auf gesamtschulischer Ebene auf die Entwicklung und Umsetzung eines systematischen Förderkonzepts Einfluss haben.
- Dies können Prozesse im Bereich der Personalentwicklung sein: Die Schulleitung sorgt für Rahmenbedingungen, in denen Lehrkräfte an Fortbildungen teilnehmen, sich weiterprofessionalisieren, ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen und voneinander lernen können.
- Im Bereich der Organisationsentwicklung können dies Maßnahmen auf Struktur- oder Kulturebene sein, wie
- die Einführung von Lernbändern,
- die Planung von Parallelunterricht oder
- die Arbeit an einem pädagogischen Grundkonsens.
- In den Bereich der Unterrichtsentwicklung fallen beispielsweise systematisch verankerte Prozesse im Schuljahresverlauf zur
- gemeinsamen Auswertung der VERA- und Lernstandergebnisse,
- der Ableitung von Maßnahmen und
- deren Umsetzung.
Beispiel aus der Praxis
Die Grundschule Mittelbiberach stellt ihr Förderkonzept vor, bei dem die Elemente einer systematischen Förderung sowie Möglichkeiten der Partizipation verdeutlicht werden. Die Visualisierung veranschaulicht dies.
Kontakte
Die jeweiligen Ansprechpersonen an Ihrer Regionalstelle finden Sie auf der ZSL-Seite „Kontakte in die Regionen“.
Weiterführende Informationen
- differenzierte Lernangebote zu machen und
- individuelle Hilfen für das Lernen und die Entwicklung zu geben.
Um dem Bedarf dieser Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, gibt es in Baden-Württemberg ein gestuftes System der Hilfen, das in der Verwaltungsvorschrift „Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf und Behinderungen“ geregelt ist.
Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf können an der allgemeinen Schule gefördert werden. Dazu nutzt die Schule alle Möglichkeiten aus, die ihr im Rahmen der individuellen Förderung zur Verfügung stehen.