Zum fünften Mal fand die Sommerakademie für Schulleitungen statt – dieses Jahr von Mittwoch, 28. August, bis Freitag, 30. August 2024, in der Außenstelle Esslingen des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL). Das Thema „Demokratisch und diskriminierungsfrei – eine gesunde Schulkultur gestalten“ stand im Zentrum der Sommerakademie. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Heraeus-Bildungsstiftung statt.
Inhalte der Veranstaltungstage
- In seiner Eröffnung betonte der Präsident des ZSL, Prof. Dr. Thomas Riecke-Baulecke, die Relevanz der Schulen für die Demokratiebildung, wobei den Schulleitungen eine bedeutende Rolle zukommt. Des Weiteren wies er darauf hin, dass die Basiskompetenzen sowie das Beherrschen der Verkehrssprache als Grundlagen für eine gewinnbringende Demokratiebildung unerlässlich sind.
- Im Anschluss begrüßte Martin Fugmann, geschäftsführender Vorstand der Heraeus-Bildungsstiftung, die Teilnehmenden. Er betonte die Wichtigkeit, in der Demokratiebildung stets die Perspektive der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen.
- Daran schloss sich der Vortrag „Demokratiebildung im Kontext von Demokratiegefährdung“ von Prof. Dr. Herrmann Josef Abs von der Universität Duisburg-Essen an. Er sah den Auftrag von Lehrkräften in Schulen nicht nur darin, über Bedrohungen zu sprechen, sondern auch „Räume für Hoffnung“ zu schaffen. Hierbei sind Schulen mit klaren Konzepten ausschlaggebend.
- Am Nachmittag hielt der Autor und selbstständige Pädagoge Burak Yilmaz einen Impulsvortrag zum Thema „Rassismus und Antisemitismus – Begegnungen und Resonanzräume schaffen“. Aus seiner Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen hob er die besondere Relevanz von persönlichen Geschichten als Grundlage für gegenseitiges Verständnis hervor. Zudem liegt die Rolle von Schulen darin, Räume für Gespräche zu öffnen. Hierbei ist die Beziehungsarbeit zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern elementar.
- Darauf folgte das Grußwort von Ministerin Theresa Schopper, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport der baden-württembergischen Landesregierung. Sie beschrieb die Demokratie als elementare Grundlage für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Hierzu muss die Demokratiebildung bereits in der frühkindlichen Bildung ansetzen und erste Grundlagen schaffen. Im Anschluss nahm sich die Ministerin Zeit, um in Kleingruppen mit den teilnehmenden Schulleitungen in den persönlichen Dialog zu treten.
Der zweite Tag der Sommerakademie wurde von der Heraeus-Bildungsstiftung gestaltet.
- In ihrem Impulsvortrag stellte Corinna Heller die Wichtigkeit des Lernorts Schule für die Demokratiebildung heraus. Die Tatsache, dass alle Kinder eine Schule besuchen, stellt eine Chance dar, wichtige Zukunftswerte zu vermitteln. Hierzu müssen Freiräume innerhalb der Schulstrukturen zur gemeinsamen Begegnung und zum gemeinsamen Lernen geschaffen werden.
- In den folgenden Workshops unter der Leitung von Trainerinnen und Trainern der Heraeus-Bildungsstiftung hatten die Schulleitungen die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Thema Demokratiebildung an der Schule auseinanderzusetzen und im gemeinsamen Austausch Methoden für die Praxis zu erarbeiten.
- Am dritten Tag hatten die Schulleitungen die Möglichkeit, in verschiedenen Foren Aspekte der Demokratiebildung zu vertiefen.
Beispielhafte Themen der Foren waren:
- Umgang mit Diskriminierung an Schulen,
- Growth Mindset und
- Anti-Bias.
- Im Anschluss daran folgte der Abschlussvortrag des Antisemitismusbeauftragten des Landes Baden-Württemberg, Dr. Michael Blume, mit dem Thema „Schule als Lernort für demokratische Praxis“. Er ermutigte die Schulleitungen, mehr Demokratie in Schulen zu wagen und die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler für die Demokratiebildung zu nutzen.