Computerspiele stellen im Kanon der Unterrichtsmedien noch einen Sonderfall dar. Ihre Potenziale als interaktive Bildschirmmedien für lernförderliche Unterrichtseinsätze sind jedoch immens.

Am Zentrum für didaktische Computerspielforschung der Pädagogischen Hochschule Freiburg untersuchen wir die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Games im schulischen Regelunterricht aus didaktischer Perspektive – praktisch und empirisch. Hierbei loten wir einerseits aus, welche aktuellen Lernziele sich gewinnbringend mit Spielen erreichen lassen. Andererseits erforschen wir, welche Potenziale ihnen für eine zukunftsgerichtete Unterrichtsentwicklung und ihren Einsatz als innovative Lernformate innewohnen. Im Fokus steht insbesondere, dass sie problemstellend gestaltet werden können, interaktiv sind und somit Erfahrungen mit den Lerngegenständen ermöglichen. Darin unterscheiden sie sich von anderen audiovisuellen und printbasierten Unterrichtsmedien und -gegenständen.

Darüber hinaus liefert die Auseinandersetzung mit Computerspielen wichtige Hinweise auf das Lernen mit interaktiven Medien allgemein: sei es durch Methoden kognitiver Aktivierung oder durch den Einsatz lernförderlicher medieninhärenter Prompts. Nutzende können etwa durch Handlungsanweisungen in einem Game im Sinne eines „Stealth-Learning“ - also zunächst unbemerkt - Kompetenzen erwerben. Auch liefern die Forschung zu Computerspielen und ihre lernförderlichen Potenziale Hinweise für die produktive Auseinandersetzung mit interaktiven virtuellen Agenten bzw. Lernassistenten. Sie werden für die aktuelle und zukünftige Beschäftigung mit KI im Unterricht und der Lebenswelt sehr relevant.  

Der Beitrag wirft ein kurzes Schlaglicht auf den aktuellen Stand der Forschung in diesem Feld. Der Fokus der Veranstaltung richtet sich dann auf praktische Unterrichtskonzepte und darauf, welche Potenziale Spiele heute schon für das Lernen in der Schule haben. Auf eine Diskussion, die Ihre Fragen, Erfahrungen und Perspektiven auf die Potenziale von Computerspielen für die Zukunft des Lernens aufgreift, freuen wir uns!

Zur Person

Dr. Jan M. Boelmann ist Professor für Literatur- und Mediendidaktik an der Pädagogischen Hochschulen Freiburg und Gründungsdirektor des dort angesiedelten Zentrums für didaktische Computerspielforschung (www.zfdc.de). Darüber hinaus ist er Teil des Leitungsteams des interdisziplinären FUN-Kollegs Di.ge.LL „Didaktik des digitalen Unterrichts: Digital gestützte Lehr-Lernsettings zur kognitiven Aktivierung“. Seine Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen in der empirischen Bildungsforschung zu narrativen Medien sowie dem digitalen Lernen. 

Informationen zur Veranstaltung

Die Veranstaltung findet am 15.05.2024 von 15–17 Uhr online mit Webex statt.
Die Teilnahme ist kostenfrei.

Eine Anmeldung bis zum 13.05.2024 ist erforderlich.
Den Teilnahmelink erhalten Sie kurz vor der Veranstaltung per Mail.

Die Veranstaltung ist eine der Aktivitäten des IBBW im Bereich Wissenschaftstransfer und findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „IBBW - Wissenschaft im Dialog“ statt.

Kontakt

IBBW - Referat 43: Entwicklung von Standards, Wissenschaftstransfer

Nicole Stein
nicole.stein@ibbw.kv.bwl.de

Dr. Alexandra Dehmel
alexandra.dehmel@ibbw.kv.bwl.de