Rund 100 Teilnehmende aus Schulverwaltung, Ausbildung, Fortbildung und Wissenschaft kamen am 29. Juli 2025 zum Fachtag „Selbstregulation – zentrale Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und Lehren“ am KI‑Zentrum Schule in Heilbronn zusammen.
Veranstalter
Der Fachtag wurde gemeinsam vom Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) und seinem medizinisch-psychologischen Beirat gestaltet.
Selbstregulation ist der Schlüssel
Die Stellungnahme der Leopoldina (PDF-Datei) vom September 2024 war der Ausgangspunkt. Diese macht deutlich, dass die Förderung von Selbstregulationskompetenzen für die Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler von zentraler Bedeutung ist und im Unterricht verankert werden sollte.
Ziel der Veranstaltung war es, die Bedeutung von Selbstregulation für erfolgreiche Lernprozesse in der Schule zu beleuchten und Impulse für die Praxis zu setzen.
Veranstaltungsinhalte
Vorträge am Vormittag
Am Vormittag wurde die Selbstregulation in all ihren Facetten und ihrer Bedeutung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet:
- Prof. Dr. Ulrich Trautwein betonte, dass Selbstregulation als „Superpower“ verstanden werden kann, die Lernprozesse nachhaltig unterstützt („Warum Selbstregulation die neue Superpower ist“). Er warnte davor, Selbstregulation lediglich als die Schaffung offener Lernkonzepte zu verstehen, ohne den Schülerinnen und Schülern die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln, diese erfolgreich zu steuern.
- Prof. Dr. Caterina Gawrilow betrachtet Selbstregulation als erstrebenswerten Zustand, der über den Tag natürlichen Schwankungen unterworfen ist und sich durch Sport und Strategien beeinflussen lässt.
- Prof. Dr. Peter Gerjets erläuterte, wie Selbstregulation im Zusammenspiel mit künstlicher Intelligenz als dynamischer Prozess gedacht werden kann.
Workshops und Foren am Nachmittag
Der Nachmittag bot vertiefende Workshops und Austauschforen. In diesen diskutierten die Teilnehmenden Ansätze zur Förderung von Selbstregulation in Unterricht und Schulumgebung und entwickelten praxisnahe Ideen.
Vier zentrale Erkenntnisse des Fachtags
- Selbstregulation ist erlernbar und kann durch gezielte schulische Angebote gestärkt werden.
- Motivation und Emotion spielen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung selbstregulatorischer Kompetenzen.
- Digitale Technologien und künstliche Intelligenz (KI) eröffnen neue Chancen. Sie erfordern aber auch erweiterte Kompetenzen der Selbststeuerung.
- Eine nachhaltige Verankerung in Bildungsplänen und Schulkultur ist entscheidend für die langfristige
Förderung von Selbstregulation.
Der Fachtag machte deutlich, dass Selbstregulation als Schlüsselkompetenz für Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter verstanden und auf der Ebene des Individuums, des Unterrichts und der Schulkultur betrachtet werden muss.
Dies erfordert eine enge Verzahnung von Forschung, Praxis und Bildungspolitik.